Mit dem Zelt im heimischen Garten

Im Sommer planen wir den ersten richtigen Camping Urlaub in Kroatien. An Equipment steht alles bereit und nun ging es darum, die Kinder an das Schlafen im Zelt zu gewöhnen. Zudem musste ich mir ein Bild davon machen, wie lange es denn dauert das Zelt auf und wieder abzubauen. Mit einem vollen Auto ging es also ins Waldviertel, wo wir im mehr oder weniger heimischen Garten zwei Nächte im Zelt verbringen konnten.

Eine kühle Nacht bei 9⁰C

Schon in der ersten Nacht wurde klar: im Waldviertel wird es auch im Sommer ganz schon kühl. Zwar sind unsere Schlafsäcke auch dafür ausgelegt und sehr kuschlig, besonders Jonas mag es aber nicht zugedeckt zu schlafen. So strampelte er den Schlafsack mehrmals weg und wir mussten ihn wiederholt einpacken, damit er nicht zu sehr auskühlt. Das hat dann natürlich auch zu Protest geführt, der am Campingplatz dann leider auch die Nachbarn betreffen wird. Wahrscheinlich sind wir dann aber auch unter unseres gleichen, sodass es unseren Nachbarn nicht anders geht. Oder es ist weniger kalt und man kann auch aufgedeckt schlafen. Eine andere Möglichkeit wäre es Schlafsäcke mit einander zu verbinden. Ich habe jeweils zwei mit einem Zip links und einem Zip rechts, sodass ich auch einen Doppelsack machen kann und man sich dann so zusammenkuschelt.

Die neuen Skandika Isomatten – komfortabel aber es geht besser

Neue Erfahrungen mussten wir auch mit den aufblasbaren Isomatten machen. Ich entschied mich für zwei 16 cm dicke, nicht-selbst-aufblasbare Matten für jeweils 2 Personen. Selbst mit Kompressor dauerte es lange, bis genügend Luft in den Matten war, sodass der Aufbau am Abend sehr lange dauerte. Zuvor war ich allerdings sehr begeistert was das Packmaß anbelangt. Die großen Matten benötigen nicht mehr Platz als die selbst-aufblasbaren die ich für Einzelpersonen habe.

Die zweite Herausforderung bei den Matten war, dass sie in Kombination mit den Schlafsäcken unglaublich rutschig sind. So landete Thalia immer wieder am Fußende oder Jonas zwischen den Matten. Für den Camping Urlaub werde ich Versuchen einigermaßen passende Spannleintücher zu finden und so den Komfort noch ein bisschen zu erhöhen. Eigentlich dachte ich, dass die Matten eine Beschichtung hätten, die das herumrutschen verhindern würde.

Outdoor Küche – Frühstück für 7

Nach der zweiten Nacht wollte ich noch den neuen 2-flammigen Kocher ausprobieren und habe für 7 Personen Spiegeleier und Speck herausgebraten. Hat soweit gut funktioniert, jedoch ist das Reinigen der Pfannen danach kein Vergnügen. Vielleicht waren sie aber auch noch nicht heiß genug. Man ist es ja fast nicht mehr gewohnt mit unbeschichteten Pfannen zu braten. Nach dem Motto „back to the roots“ sind diese aber natürlich quasi unzerstörbar. Das gilt auch für den Kaffeetrichter, der komplett ohne Filter auskommt. Der erste war ein wenig bitter und stark – da hab ich vielleicht doch zu viel Pulver erwischt – aber er tat gut und machte munter.

Fazit zum Zelt Auf- und Abbau

Nach diesem Test weiß ich jetzt, dass Auf- und Abbau des Zelts etwa eine Stunde brauchen und alleine nicht zu schaffen ist. Damit ist es natürlich besonders herausfordernd wenn man auch noch ein Auge auf die Kinder haben muss. Die Schlafqualität war durch das herum rutschen und Jonas, der mehrmals seinen Schlafsack verlassen hatte eher eingeschränkt. Überraschender Weise konnte aber Thalia wunderbar einschlafen und hat auch bis in die Früh durchgeschlafen. Schneller ist man mit Sicherheit mit einem Dachzelt, aber davor steht vor allem die Frage wieviel man unterwegs ist. Wenn man stationär bleibt, ist ein Zelt sicher allein aufgrund des niedrigeren Preises die bessere Option. Möchte man eher touren wird die Auf- und Abbauzeit natürlich relevanter.

Die erste Wandernadel

Für die Wien Wanderwege gibt es Wandernadeln in drei Levels (siehe Wiener Wanderpässe und Wandernadeln):

  • 3 Stempel: Wandernadel in Silber
  • 7 Stempel: Wandernadel in Gold
  • 13 Stempel: Wandernadel in Platin

Aktuell haben wir schon 5 Wanderungen absolviert, jedoch hat es lange gedauert bis ich es geschafft habe, zum Rathaus zu kommen und die ersten Wandernadeln abzuholen. 

Daher mein Tipp: Die Wandernadel muss man schon in der Tasche haben bevor man den Kindern davon erzählt.

Ich wollte unsere schon zu Beginn mit der Aussicht auf diese Trophäe motivieren. Nach der dritten Wanderung, war vor allem Thalia sehr neugierig auf die Auszeichnung und wollte sie gleich entgegen nehmen. Darauf warten zu müssen, hatte den gegenteiligen Effekt, denn zunächst wollte sie die Nadel haben, bevor sie mit dem Wandern weitermachen würde. Natürlich ließ sie sich auch erklären, dass sie das Ziel für die Wandernadel erreicht hatte und ihr dies auch niemand mehr nehmen kann. Für das nächste Mal, werde ich die Wandernadel als Überraschung vergeben, sobald ich sie habe, unabhängig von den gesammelten Stempeln.

Gestern war es aber soweit. Gemeinsam mit Jonas pilgerte ich zum Wiener Rathaus und fand den Weg zur Stadtinformation. Dort wies ich unsere Stempel in unserem Wander- und Tourenbuch nach. Die sehr freundliche Mitarbeiterin, überreichte uns die Wandernadeln in Silber und gab uns für jedes Kind auch noch einen Wanderpass dazu. Die bisherigen Wanderungen wurden in den Pässen nachgestempelt und nun können Thalia und Jonas beim nächsten Ausflug selber stempeln. 

Die Freude beim Überreichen war groß und die Wandernadeln wurden sogleich auf den Rucksäcken angebracht. Noch zwei weitere Ausflüge bis zur Wandernadel in Gold!

Stausee Runde (Strassen)

Der erste Tag des neuen Jahres und wir beschlossen am Nachmittag zumindest noch eine kleine Tour zu machen. Dafür durfte sich Thalia darüber freuen, dass sie von ihrer Cousine begleitet wurde. Wir fuhren also zu sechst zum Parkplatz beim Stausee in Strassen und stellten den Thule Wagen auf Kufen. Vorne montierte ich das einzelne Rad zum Laufen, um möglichst wenig Wiederstand beim Schieben durch den Schnee zu haben. Das funktionierte wunderbar. Der Wagen gleitete mühelos durch den Schnee und wir genossen die Winterlandschaft am Stausee.

Die schnellsten waren wir nicht, weil sich die Mädchen viel zu erzählen hatten und meist ein wenig zurück blieben. Eilig hatten wir es zwar nicht, jedoch war es im Schatten etwas kühl, nachdem die Sonne schon recht tief stand. Auf der Westseite des Stausees erwischten wir aber noch ein paar Sonnenstrahlen und nutzen diese für ein Picknick. Wir hatten heißen Tee, Mandarinen und Kekse mitgenommen und verteilten diese an die Kinder. Nach der Pause war es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt und wir fuhren wieder Heim.

Die Stauseerunde ist wirklich ideal zum Durchatmen, ohne dass man Höhenmeter machen müsste und ist zu jeder Jahreszeit ideal zu begehen. Im Umfeld gibt es viele Langlaufloipen, die sich auch für einen Ausflug anbieten. Den Thule-Wagen könnte ich mir auch umschnallen und hinter mir herziehen. Auf Tourenski habe ich das bereits im flachen Gelände ausprobiert, grundsätzlich wäre dieser Aufbau zum Langlaufen gedacht. Allerdings muss man sich davor den richtigen Loipenpass organisieren.

Unsere erste Nacht im Zelt

Im Waldviertel haben wir die Möglichkeit unser Zelt in einem Garten aufzuschlagen und können so auch schnell wieder ins Haus, sollten die Kinder das wollen. Es ist ja wichtig sich an Neues heranzutasten und niemanden zu überfordern.

Nach unserer Ankunft baute ich das Zelt mit meinem Vater auf. Ich habe Wochen auf dessen Lieferung warten müssen und davor auch noch länger recherchiert und verglichen. Letztlich wurde es ein 5 Personen Tunnelzelt von Skandika. Es sollte groß genug sein, um auch einmal auf einem Campingplatz übernachten zu können. Außerdem haben wir schon kleinere Kuppelzelte für 3 und 4 Personen, falls man ein Zelt als „leichtes“ Gepäck zum Radfahren oder Wandern mitnehmen möchte. Und das ist auch genau der Punkt: Das große Tunnelzelt wiegt einiges und wenn man auch mit jeder Menge Zugehör reist, braucht man ein Auto, um alles mitzuführen. Vielleicht ist es später möglich (also wenn alle ausgewachsen sind), die Einzelteile des Zeltes auf verschiedene Rucksäcke zu verteilen und so auch für einen Ausflug ohne Auto mitzuführen. Im Augenblick ist das leider keine Option.

Gespannt blickten wir dem Abend entgegen, rollten unsere Unterlegsmatten und Schlafsäcke aus und lagen zur Probe in dem riesigen Zelt. Die Schlafkabine ist abgedunkelt, sodass man nicht von den ersten Sonnenstrahlen wachgekitzelt wird und doppelt isoliert, sodass man auch bei Regen nicht im Nassen liegen muss. Der Bereich vor der Schlafkabine ist groß genug um hier auch unter Dach essen zu können und Gepäck gut verstauen zu können. Durch zwei Eingänge könnte man im Bedarfsfall auf den von der Wetterseite abgeneigten zurückgreifen, damit man nicht zu viel Nass mit hinein nimmt.

Bei besten Bedingungen und sommerlichen Temperaturen, kuschelten wir uns zu Fünft in die Schlafkabine des Zelts. Thalia auf einer Seite, Jonas auf der anderen, wir Eltern mit Titus und einem Doppelschlafsack in der Mitte. Erstaunlicher Weise schliefen alle ganz normal ein. Nur der Platzmangel mit Titus in der Mitte und häufige Positionswechsel machten es uns Eltern schwer erholt zu schlafen, dass ist aber daheim oft auch nicht anders. Zur Sicherheit habe ich eine Campinglaterne aufgehängt und meine Stirnlampe in Reichweite platziert, sodass auch der Weg zur Toilette beleuchtet werden konnte. Thalia konnte das Licht auch per Fernsteuerung einschalten, was natürlich auch noch einmal mehr Sicherheit gibt. Aber das Wichtigste ist natürlich, dass wir alle zusammen waren und damit hatten es alle gemütlich und fühlten sich geborgen.

Wir wachten trotz nicht ganz so gutem Schlaf ausgeruht am nächsten Morgen auf. Vor allem für Thalia war es ein Abenteuer, dass noch immer in Erinnerung geblieben ist, denn sie möchte es unbedingt wiederholen. Die nächste Zeltübernachtung im Garten ist also nur eine Frage der Zeit und vielleicht probieren wir in der nächsten Saison auch die Übernachtung auf einem Zelt- oder Campingplatz aus.